Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Lailling

Bis zum Jahr 1889 war die Brandbekämpfung im Dorf sehr im Argen. Bei Ausbruch eines Brandes musste man abwarten, bis aus den umliegenden Dörfern die Feuerwehren mit Löschgeräten eintrafen. In Lailling war keine Feuerspritze vorhanden. Lediglich zwei alte unbrauchbare Holzleitern und ein recht schwerer Feuerhaken hingen an der Scheune zu Hausnummer 17 an der Straßenseite. Bis nun ein Brand von Plattling, Otzing oder Wallersdorf bemerkt wurde und die Feuerwehren mit Löschgeräten am Brandplatz eintreffen konnten, hatte der Brand meist schon einen beträchtlichen Umfang angenommen.

Ein Brandbekämpfungsmittel der damaligen Zeit war ein von der Distriktpolizei für jedes Haus vorgeschriebener Wassereimer mit der entsprechenden Hausnummer, die bei der Feuerbeschau kontrolliert wurden. Durch Wassertragen und beschütten des Brandes aus diesen Eimern sollte ein Brand bekämpft werden. Ein schier unmögliches Unterfangen. Am 19. August 1889 nach dem Brand, welcher Hausnummern 13, 14 und 15 vernichtete gründete man die FFW Lailling. Von der damaligen Gemeinde Wallersdorf wurde für den Ort Lailling eine kleine fahrbare Saug und Druckspritze beschafft und das Feuerwehrhaus an der Ortsstraße bei Hausnummer 23 gebaut. Die Beschaffung der Uniformen und Ausrüstungsgegenstände erfolgte nach und nach aus Gemeindemitteln, so dass bis zu 30 Mann ausgerüstet werden konnten. Im Jahr 1911 konnte bereits eine Feuerwehrfahne geweiht werden, als Fahnenmutter bei der Fahnenweihe fungierte Frau Kreszenz Kammerer. 1922 wurde eine größere Saug und Druckspritze beschafft und nach und nach die Schläuche entsprechend vermehrt. Im Jahr 1925 wurde eine neue Schubleiter auf Rädern beschafft. In den Jahren nach 1925 wurden in den umliegenden Gemeinden mehr und mehr Motorspritzen angeschafft, die sich überaus gut bewährten. Erst durch diese Motorspritzen war es möglich, größere Brände einzudämmen und ganze Gebäude zu retten. Um diese Zeit hatten bereits Plattling, Otzing, Altenbuch, Wallersdorf und Niederpöring solche Spritzen. Der Gemeinderat Lailling stand der Anschaffung einer Motorspritze nur mit wenig Gegenliebe gegenüber, weil die Kosten gescheut wurden. Ein großer Gönner der Wehr, der langjährige Vorstand und Ehrenvorstand Herr Oberlehrer Brunner, der im Laufe der Jahre erhebliche private Geldopfer für die Feuerwehr brachte, machte es möglich, dass im Jahre 1932 eine Motorspritze auf Rädern für 2940 Mark beschafft werden konnte. Ebenso wurden in diesem Jahr 144 Meter Schläuche für 427 Mark angeschafft. Die Leistung der Spritze war für damalige Verhältnisse gut. Nach dem Krieg wurde 1958 eine Motorspritze Metz 8/8 auf einem Einachsanhänger angeschafft und Schläuche und anderes Material ständig erneuert. Im Jahr 1965 wurde, da die bisherige Ausrüstung den Anforderungen nicht mehr entsprach ein Tragkraftspitzenfahrzeug Ford FK 1250 angeschafft. Vor der Eingemeindung der Gemeinde Lailling nach Otzing, im Jahr 1978, wurde dieses Fahrzeug durch einen VW LT 31 ersetzt. Anfang der 80er Jahre wurde die Feuerwehr mit Sprechfunkgeräten ausgestattet. Im Jahr 1989 konnte die FFW Lailling ihr 100 jähriges Grünungsfest begehen. Zu diesem Anlass wurde auch eine neue Feuerwehrfahne geweiht. Fahnenmutter bei dem dreitägigen fest vom 30. Juni bis 2. Juli war Frau Brigitte Halser.

Im Jahr 1998 wurde das komplette Gerätehaus, welches stark heruntergekommen war größtenteils in Eigenregie der Mitglieder saniert und 2002 um einen Aufenthaltsraum, einen Waschraum und zwei Toiletten erweitert.

2007 wurde von der Vorstandschaft an den Gemeinderat der Antrag auf ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug gestellt, welchem stattgegeben wurde. Nach einiger Arbeit, Planung und Fragen um die Finanzierung und Ausstattung konnte schließlich im Januar 2010 das neue Tragkraftspritzenfahrzeug von Iveco Magirus in Görlitz abgeholt werden. Zum neuen Fahrzeug wurde auch eine neue Tragkraftspritze PF10-1000 ebenfalls von Iveco Magirus beschafft. Mit dieser neuen Ausrüstung ist die Freiwillige Feuerwehr auch in den kommenden Jahren für Einsätze gut gerüstet.

Seit 13.03.2015 ist der Feuerwehrverein ins Vereinsregister des Amtsgerichts Deggendorf eingetragen und führt offiziell den Zusatz e.V.

 

Quelle: Walter Spenger, Festschrift der FFW Lailling, Lailling 1989 . Abgeändert von Stefan Kammerlohr

Ford FK 1250 bei der Weihe 1965
Ford FK 1250 bei der Weihe 1965
VW LT 31
VW LT 31
Metz 8/8
Metz 8/8